Kompetenz

Medien

Training
 

Was steckt hinter KoMeT?

Die Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg und das Institut für Medienpädagogik Hessen arbeiten bereits seit mehreren Jahren in Projekten zum Jugendmedienschutz eng zusammen.

Aufgrund der polizeilichen Erfahrungen entstand durch die Jugendsachbearbeitung und die Jugendkoordination die Idee, eine ambulante, gruppenpädagogische Maßnahme für Jugendliche und Heranwachsende zu entwickeln, die mit „Medienkompetenzdelikten“ strafrechtlich in Erscheinung getreten sind.

Kompetenz-Medien-Training

beim 28. Deutschen Präventionstag

Am Montag den 12. Juni 2023 startete unter dem Schwerpunktthema „Krisen & Prävention“ die zweitägige Präsenzveranstaltung des 28. Deutschen Präventionstages 2023 in Mannheim. Zu Gast und mit dabei waren Kriminalhauptkommissar Weiser und Kriminaloberkommissarin Theobald. Mit tatkräftiger Unterstützung von Peter Holnick vom Institut für Medienpädagogik und Kommunikation (MUK) stelltensie ihr besonderes „KoMeT - Kompetenz-Medien-Training: Mehr als Arbeitsstunden!“ dem interessierten Publikum vor.

Ein neuer Weg im Umgang mit den digitalen Medien

Die Teilnehmenden lernen in dem Training, Medienangebote strategisch auszuwählen, reflektiert zu nutzen sowie diese zu verstehen und zu bewerten. Sie sollen befähigt werden, sich unter Einhaltung von Gesetzen und Regeln an der digitalen Gesellschaft zu beteiligen und eine authentische Haltung zu entwickeln. Sie setzen sich mit ihrem eigenen (Medien-) Verhalten und den Folgen ihrer Straftat insbesondere für das Opfer auseinandersetzen.

Was will KoMeT?

Medienkompetenz ist heute eine Grundbedingung
 

Die Straftaten von Kindern und Jugendlichen, die im Zusammenhang mit einer mangelnden Medienkompetenz stehen, haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Ob der Besitz und/oder die Verbreitung von (kinder-)pornographischem Material, Gewaltdarstellung oder Volksverhetzung, ob „Hate Speech“ oder Cybermobbing – immer mehr junge Menschen treten in diesen Bereichen polizeilich in Erscheinung. Nicht selten werden entsprechende Verfahren ohne Konsequenzen eingestellt oder im Rahmen der Diversion Arbeitsstunden auferlegt. Eine Auseinandersetzung der Jugendlichen mit ihrer Straftat und ihrem Verhalten findet in aller Regel nicht statt. Auf Grund dieser unbefriedigenden Situation entstand die Idee des Projektes KoMeT.

David Weiser, Leiter der Jugendsachbearbeitung in der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg und Katharina Theobald, Jugendkoordinatorin der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg entwickelten das Konzept zum Kompetenz-Medien-Training, das sich zu einem Kooperationsprojekt zwischen dem Polizeipräsidium Südhessen, den Jugendgerichtshilfen der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, der Schulsozialarbeit sowie dem MuK (Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V.) entwickelt hat.

KoMeT ist eine ambulante, gruppenpädagogische Maßnahme für in Zusammenhang mit der Mediennutzung strafrechtlich in Erscheinung getretene Jugendliche und Heranwachsenden, wobei eine Teilnahme aufgrund einer richterlichen Weisung gem. §10 JGG sowie im Rahmen eines Diversionsverfahrens gem. §§ 45,47 JGG möglich ist. KoMeT umfasst vier Themenblöcke à vier Zeitstunden und wird von zwei sozialpädagogischen Fachkräften durchgeführt.

Das Besondere an diesem Projekt ist nicht nur die Tatsache, dass eine Maßnahme im Rahmen der Diversion entwickelt wurde, die auf Straftaten in Zusammenhang mit der Mediennutzung spezialisiert ist, sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Polizei, Jugendamt, Schulsozialarbeit und einem freien Träger für Medienbildung. „Gerade dieser multiprofessionelle Ansatz macht KoMeT so besonders und entfaltet die Stärke der verschiedenen Institutionen zum Wohle der Jugendlichen“, so Weiser und Theobald.



 

“Die junge Generation braucht eine bessere Begleitung auf dem Weg in die digitale Welt”

Peter Holnick